Für „geilen Content“ brauchen Sie ein Instrument: Storytelling. Erfahren Sie, wie Sie für Ihr Unternehmen Geschichten entwickeln. Lesen Sie meinen Beitrag zur Blogparade „Geiler Content“.
Mirko Lange von „talkabout“ hat zur Blogparade aufgerufen. Er fragt, was „geiler Content“ ist. Für mich ist Content dann „geil“, wenn er eine Geschichte erzählt. Unternehmen, die Storytelling in ihrem Content Marketing nutzen, schaffen für ihre Kunden großartige Online- und Offline-Inhalte – Sie schaffen das auch.
Ich unterscheide zwei Arten von Storytelling im Content Marketing:
- Geschichten, die direkt etwas mit Ihrem Unternehmen, Ihren Produkten und Kunden zu tun haben,
- und Erzählungen, in denen Ihr Business keine Rolle spielt.
Letztere ist die herausforderndste Form von Storytelling im Content Marketing. Die für fortgeschrittene Erzähler. Denn die Geschichte hat zunächst nichts mit Ihrem Unternehmen zu tun. Sie fragen sich, was Sie davon haben? Eine Menge. Sie transportieren damit Ihre Unternehmenswerte. Sie schaffen „geilen Content“, den die Menschen gerne weitersagen und mit ihren Facebook-Freunden teilen. Und irgendwo ganz am Ende erwähnen Sie Ihren Firmennamen.
Zum Beispiel erzählt Budweiser in seinem „Puppy Love“-Spot eine sentimentale Story über ziemlich beste Freunde: ein Welpe und ein Pferd. Das Produkt – Bier – kommt in der Geschichte nicht vor. Stattdessen geht es um den besten Buddy. Budweiser unterstreicht damit sein kumpelhaftes Image. Erst am Schluss des 60-Sekunden-Spots blendet der Konzern sein Logo und den Hashtag #BestBuds ein.
Auch andere Konzerne nutzen diese Form von Storytelling. Mein Lieblingsbeispiel für solchen „geilen Content“ kommt von der Telekom: Sicher kennen Sie die sentimentale Story von Bob Carey, der sich im rosa Tutu fotografiert, um seine krebskranke Frau Linda zum Lachen zu bringen.
So entwickeln Sie Ideen für Storytelling
Ich empfehle Ihnen für den Anfang, Storytelling leicht anzugehen. Mindestens einen interessanten Plot haben Sie schon: Ihre Unternehmensgeschichte. Setzen Sie diese dramaturgisch um, geben Sie ihr einen Spannungsbogen. Erzählen Sie die Handlung so einfach wie möglich. Schließlich sollen sich die Leute Ihre Geschichte leicht merken.
Dann gehen Sie einen Schritt weiter: Überlegen Sie, wo Menschen Ihre Produkte brauchen, und schreiben Sie darüber eine Geschichte. Ihren Einwand, dass Sie keinen „geilen Content“ bieten können, weil Ihre Firma öde oder komplizierte Produkte herstellt, lasse ich als Ausrede nicht gelten. Storytelling funktioniert immer – auch für Pappkartons, Handtuchhalter und Schiffskupplungen, also erklärungsbedürftige Produkte. Björn Eichstädt von der PR-Agentur „Storymaker“ teilt diese Meinung. In einem Interview sagt er:
Für gutes Storytelling ist der Trockenheitsgrad von Produkten relativ egal. […] auch eine eigentlich trockene Sache kann man sehr spannend erzählen. Beim Storytelling geht es vielmehr um das ‚wie‘ als um das ‚worüber‘.
Wenn Sie skeptisch die Stirn kräuseln, lesen Sie die ungewöhnliche Liebesgeschichte von Lotta und Tom: Die zwei wären sich ohne ein Produkt aus der Pumpenfabrik Winkelmann in Arnsberg nie begegnet.
Ich habe die Geschichte für meinen Blogpost „Storytelling klappt auch für technische Produkte“ zwar erfunden. Doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Pumpenfabrik eine emotionale Geschichte wie diese erzählen kann. Ich möchte Sie dazu ermuntern, um die Ecke zu denken – so wie bei der Lovestory von Lotta und Tom.
Wahre Geschichten, wahre Emotionen
Schreiben Sie über echte Menschen. Wenn Sie Kühlsysteme herstellen, porträtieren Sie den Fischbudenbesitzer in St. Peter-Ording, der seine Lachsbrötchen mit Ihrem Produkt frisch hält. Oder wenn Sie eine Druckerei besitzen, stellen Sie den Straßenmagazin-Verkäufer vor, dessen Hefte Sie jeden Monat drucken.
Fragen Sie auch Ihre Kunden, welche Geschichten diese mit Ihren Produkten erlebt haben. Möglicherweise gefällt Ihnen eine Geschichte so gut, dass Sie diesen Kunden als Markenbotschafter nehmen.
Autor: Miriam Sahli
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