Podcasts sind auf der Überholspur, das ist längst keine Neuigkeit mehr. Die Nutzerzahlen steigen in allen Altersgruppen stetig an. Sie denken, für Ihr Unternehmen ist es schon zu spät, um noch auf den „Trend” aufzuspringen? Von wegen! Wir zeigen, welche Vorteile Unternehmens-Podcasts haben, welche Arten es gibt, und wie Sie Content erstellen, der einfach gehört werden muss.
Die Vorteile von Podcasts für Unternehmen
Viel zu wenige Unternehmen nutzen das Medium, um ihre Bekanntheit und Reichweite zu steigern. Dabei haben Corporate Podcasts jede Menge Vorteile:
- Sie sind unkompliziert in Produktion und Distribution.
- Audio gibt Ihrem Unternehmen eine Stimme – so kommunizieren Sie persönlich und sprechen Ihre Hörer*innen emotional an.
- Storytelling geht mit Tonspur ganz einfach – und die Inhalte bleiben im Kopf.
- Sie erreichen mit dem Medium alle Altersgruppen.
- Ihr Podcast wird von Ihrer Zielgruppe gehört. Streuverluste wie bei Radio oder Fernsehen gibt es nicht.
- Sie binden Stakeholder und Geschäftspartner*innen in Interviews ein, auch die kamerascheuen.
Arten von Corporate Podcasts
1. Der Mitarbeiter-Podcast
Die wichtigsten Neuigkeiten einfach auf’s Ohr. Kein unübersichtliches Intranet, keine aufwendigen Grafiken. In ein paar Minuten sind alle auf dem neuesten Stand und die Infos bleiben nachweislich besser im Kopf. Außerdem steigern Sie damit das kollegiale Verhältnis: Unbekannte Gesichter werden zu vertrauten Stimmen. Das schafft Harmonie im Arbeitsalltag. Auch für Onboarding-Prozesse oder zur Vor- und Nachbereitung von Schulungen eignen sich Podcasts.
2. Der Recruiting-Podcast
Ein Ziel von Unternehmens-Podcasts kann das Recruiting sein: Die Stimmen Ihrer Mitarbeiter*innen promoten Ihr Unternehmen als kompetenten, herzlichen Arbeitgeber. Wer auf Stellensuche ist, bekommen einen authentischen Einblick in die Aufgabenbereiche und das Betriebsklima. Netflix macht es mit dem Podcast „We Are Netflix” vor: Mitarbeiter*innen erzählen von ihrem Arbeitsalltag und zeigen zum Beispiel, wie sie Arbeit und Familie unter einen Hut bekommen.
3. Der Themen-Podcast für Unternehmen
Mit einem Themen-Podcast bieten Sie den Hörer*innen echten Mehrwert und stärken so Ihre Marke. Inhalte überzeugen und platzieren Ihr Unternehmen als Experte in seinem Gebiet. Sprechen Sie Informationen spannend und kurzweilig ein, nehmen Sie Diskussionsrunden auf und führen Sie Interviews. Kleine Einspieler wie bei einer Audio-Reportage lockern auf. Edeka startete mit „ISS SO” einen Unternehmens-Podcast, bei dem ein Ernährungsberater über gesunde Rezepte und Ernährungstipps spricht. Dafür interessieren sich sowohl Stamm- als auch Neukund*innen und das Unternehmen bleibt mit einem positiven Image in Erinnerung.
4. Der CEO-Podcast
Mit einem CEO-Podcast werden Führungspersönlichkeiten in Ihrem Unternehmens zu einer vertrauten Stimme. So stärken Sie das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Hierarchien und diskutieren gleichzeitig relevante Themen, egal ob intern oder extern. Mitarbeiter*innen lernen ihre*n CEO von einer persönlichen Seite kennen und bauen so eine loyale Bindung zum Unternehmen auf.
Fünf Tipps für einen gelungenen Unternehmens-Podcast
Einfach so einen Podcast aus dem Nichts aufziehen? Für einen erfolgreichen Start ist ein bisschen Planung notwendig. Mit diesen fünf Tipps sind Sie bestens gewappnet.
1. Eine Content Strategie zurechtlegen
Bevor Sie einen Unternehmens-Podcast starten, brauchen Sie ein Ziel vor Augen. Am besten entwickeln Sie dafür eine Content Strategie. Die wichtigsten Fragen sind:
- Über was wollen Sie sprechen und mit wem?
- An wen richtet sich der Podcast? Externe Kund*innen, interne Mitarbeiter*innen oder Stakeholder?
- Wie bauen Sie Ihre Community auf? Wie treten Sie mit Ihren Hörer*innen in den Dialog?
Um nicht den Überblick zu verlieren und regelmäßig Content zu veröffentlichen, erstellen Sie einen Redaktionsplan. Hier legen Sie für ungefähr einen Monat im Voraus fest, wie die Folgen aufgebaut sein werden, welche Gesprächspartner*innen Sie brauchen und welche Vorbereitungen Sie treffen müssen. Nur wer regelmäßig Content veröffentlicht, kann eine Fangemeinde aufbauen. Achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte immer auf die Zielgruppe zugeschnitten sind und für die Hörer*innen relevant bleiben.
2. In professionelle Technik investieren
Der erste Aufnahmetermin steht im Kalender – spätestens jetzt geht es um die Technik. Hörer*innen sind inzwischen hochwertige Audiospuren gewöhnt, selbst von Hobbypodcaster*innen. Investieren Sie also in ein oder mehrere professionelle Mikrofone, ein Schnittprogramm und suchen Sie einen Raum mit guter Akustik.
Müssen sich Ihre Hörer*innen anstrengen, um die Worte zu verstehen, springen Sie schnell wieder ab. Überlegen Sie auch, wo Ihr Unternehmens-Podcast zu hören ist. Mit etablierten Streaming-Anbietern wie Spotify erreichen Sie automatisch mehr Menschen. Wichtig ist vor allem eins: eine unkomplizierte Nutzung per Smartphone.
3. An die Zielgruppe denken
Denken Sie bei allen Entscheidungen Ihre Zielgruppe mit. Das gilt natürlich zuallererst für die Inhalte. Wichtig ist zudem, dass Sie interne und externe Kommunikation trennen. Produzieren Sie lieber zwei Podcasts, wenn Sie Mitarbeiter*innen und Kund*innen erreichen wollen.
Überlegen Sie, wie Sie auf Ihre Hörer*innen wirken wollen. Sagen Sie „du” oder „Sie”? Sorgt ein Dialekt der Sprecher*innen für Authentizität oder wirkt er unprofessionell? Sollen die Diskussionsrunden von Moderator*innen geleitet werden oder macht das einen zu steifen Eindruck? Fühlen Sie sich auch in Ihre Sprecher*innen hinein – nicht jede*r ist für eine Aufnahme geeignet, auch ein Mikrofon löst Lampenfieber aus.
4. Erfolge messen und nachjustieren
Einer der wichtigsten Schritte, der von vielen vergessen wird: Erfolge messen. Hören Ihre Mitarbeiter*innen oder Kund*innen den Podcast? Welche Folgen kommen besonders gut an? Bei welcher Minute springen die meisten ab? Aus diesen Zahlen ziehen Sie Schlüsse: Zum Beispiel wie lang die Folgen sind, welche Themen noch vertieft werden können, und ob Sie Werbung schalten.
Beachten Sie, dass die Reichweiten von Unternehmens-Podcasts nicht mit denen von Instagram-Posts oder anderen Social-Media-Kanälen vergleichbar sind. Lassen Sie sich von zunächst kleineren Abonnent*innenzahlen nicht entmutigen! Podcasts sind ein Medium, bei dem sich Ihre Zielgruppe intensiv mit Ihrem Unternehmen beschäftigt. Die Arbeit lohnt sich!
5. Den Algorithmus nutzen
Besonders neue Podcasts werden von den Algorithmen der Plattformen gepusht. Nutzen Sie diesen Boost und machen Sie bereits vor der ersten Veröffentlichung Werbung in Ihrer Belegschaft und auf Ihren Social-Media-Kanälen. Gewinnen Sie schon zu Beginn rasch Abonnent*innen, belohnt das der Algorithmus und verhilft Ihnen zu noch mehr Sichtbarkeit.
Zu guter Letzt: Bleiben Sie kreativ und probieren Sie aus. Ein Unternehmens-Podcast ist der ideale Weg zu emotionalem Content Marketing. Begleiten Sie Firmenveranstaltungen mit einer Audioreportage und bieten Sie Ihren Hörer*innen eine Q&A-Session, wenn ein neues Produkt auf dem Markt erscheint. Kein Thema ist zu trocken, um spannenden Content zu produzieren. Für die BayernLB produzieren wir zum Beispiel informative und authentische Themen-Podcasts rund um die Finanzwelt. Komplizierte Sachverhalte einfach und verständlich erklärt: So gewinnt die BayernLB Monat für Monat Hörer*innen sowie potenzielle Kund*innen dazu – und stärkt Ihre Marke.
Bildquelle: unsplash, Soundtrap