Werden Sie zum Architekten Ihrer digitalen Inhalte. Beginnen Sie mit einer Grobkonzeption und entwickeln Sie die Strategie. Erfahren Sie hier, wie Sie dabei vorgehen.
Wenn Sie ein Haus bauen wollen, brauchen Sie als erstes einen Plan. Sie gehen zu einem Architekten, der mit Ihnen bespricht, was Sie mit dem Haus vorhaben, wo es stehen und wie groß es sein soll. Ähnlich verhält es sich mit dem digitalen Content Ihres Unternehmens: Bevor es losgeht, steht die Grobkonzeption an. Dabei planen Sie Ihren Web-Auftritt und entwickeln die Strategie. Lesen Sie, was alles dazu gehört.
Strategische Vorüberlegungen
Ob Website, Blog oder Fanpage – Unternehmen, die über Ihren Internet-Auftritt nachdenken, müssen sich zunächst über ihre Ziele klar werden. Überlegen Sie deshalb genau, was Ihr Unternehmen erreichen möchte und wie Ihnen digitale Inhalte dabei helfen können: Wollen Sie mit Ihren Kunden in Kontakt treten? Wollen Sie sich im besten Licht zeigen? Oder wollen Sie etwas verkaufen? Mit diesen Fragen beginnt Ihre Content Strategie.
Machen Sie sich außerdem ein möglichst genaues Bild von Ihrer Zielgruppe. Finden Sie heraus, welche Bedürfnisse Ihre Kunden haben und überlegen Sie, wie Sie diese mit Ihrem Content befriedigen können. Personas helfen Ihnen dabei. Denn je genauer Sie Ihre Zielgruppe kennen, umso besser wissen Sie, was sie braucht und welche Inhalte für sie relevant sind.
Stellen Sie fest, auf welchen Plattformen Ihre Zielgruppe unterwegs ist. Entscheiden Sie dann, welche Kanäle Sie mit Ihrem Content bespielen wollen. Sind Ihre Kunden zum Beispiel bei Facebook, kommunizieren Sie dort mit Ihnen. Dafür brauchen Sie eine durchdachte Facebook-Strategie.
In die Grobkonzeption Ihres Contents fließen auch unternehmensinterne Überlegungen mit ein. Klären Sie, welche Ressourcen Ihnen zur Verfügung stehen. Das beginnt bei den Mitarbeitern, die für den Content zuständig sind, und hört beim Budget auf. Von diesen Punkten hängt der Umfang Ihres Contents ab. Legen Sie fest, ob Ihre eigenen Mitarbeiter das Know-how und die Zeit haben, neue Inhalte zu erstellen. Denken Sie auch daran, dass eine pflegeaufwändige Facebook-Fanpage ganz andere Anforderungen ans Personal stellt als eine statische Imageseite.
Bestandsaufnahme vorhandener Inhalte
Sobald Sie wissen, wen Sie auf welchem Kanal ansprechen und was Sie damit erreichen wollen, geht es an die Inhalte. Verschaffen Sie sich einen Überblick über den bereits vorhandenen Content – egal ob schon fürs Web aufbereitet oder in Form von Broschüren oder Flyern. Prüfen Sie die Inhalte sehr kritisch und fragen Sie sich dabei:
- Kann ich mit den Inhalten meine Ziele erreichen?
- Nützen die Inhalte meinen Kunden?
- Werden Vorteile und Nutzen für sie explizit benannt?
- Sind die Inhalte webtauglich, also kommen sie dem Leseverhalten im Web entgegen?
- Sind sie verständlich?
- Wurden sie für Suchmaschinen optimiert?
Festlegung der Seitentypen
Haben Sie die bereits vorhandenen Inhalte gesichtet, erkennen Sie, welchen Content Sie übernehmen können und was Ihnen noch fehlt. Überlegen Sie, welche Seiten Sie zum Beispiel für eine Website oder einen Blog benötigen, um Ihre Inhalte sinnvoll zu präsentieren. Ein Brainstorming hilft Ihnen dabei: Notieren Sie alle infrage kommenden Seiten und skizzieren Sie grob mögliche Inhalte. Fassen Sie diese Seiten anschließend in thematisch passende Gruppen zusammen.
Legen Sie fest, welche Übersichts- und Detailseiten sich daraus ergeben – immer im Hinblick auf Ihre Ziele und Zielgruppen. Für einen Shop werden Sie neben verschiedenen Produktkategorieseiten zahlreiche Detailseiten und einen logischen Bestellprozess benötigen. Für eine Imageseite dagegen sind das Leitbild und Ihre Unternehmensgeschichte unverzichtbar.
Die Navigation
Egal ob Sie einen Online-Shop, eine Imagewebsite oder einen Blog planen – die Navigation sollte gut durchdacht sein. Machen Sie sich klar, welche Rubriken besonders wichtig sind. Diese müssen User sofort von der Startseite aus erreichen können. Bilden Sie diese Punkte in der Hauptnavigation ab. Denken Sie dabei immer an den Nutzen für den User und die Ziele, die Sie erreichen wollen.
Wählen Sie für die Navigation Begriffe, die Ihre User suchen und auf der Seite erwarten. Finden Sie zum Beispiel mit dem Keyword Planer von Google heraus, welche Begriffe besonders häufig gesucht werden. Wenn User den Begriff „Herrenkleidung“ häufiger suchen als „Kleidung für Männer“, verwenden sie ihn auch in Ihrer Navigation.
Denken Sie daran: Die Navigation kann sich im Laufe der detaillierten Ausarbeitung noch ändern. Nichtsdestotrotz ist die Grobkonzeption schon die halbe Miete bei der Planung Ihrer digitalen Inhalte. Sie haben alles Wichtige bedacht und können nun überlegen, wie der Content Ihrer Seiten im Detail aussehen soll.
Autor: Marlis Reisenauer
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