Eine einheitliche Sprache ist wichtig für den Erfolg einer Website. Lesen Sie, welche Fehler mit Sprachen immer wieder vorkommen und wie Sie sie auf Ihrer eigenen Seite vermeiden.
International aufgestellte Unternehmen sollten ihre Web-Inhalte in mehreren Sprachen anbieten. Nur so erreichen sie die einzelnen Kundengruppen direkt. Im Umgang mit Sprachen kann aber einiges schief gehen. Das reicht von Fehlern bei der Sprachauswahl über eine unsaubere Navigation bis hin zur falschen Lokalisierung.
Wenn Sprachen auf Websites vermischt werden
Ja. Es ist mühsam, eine Website in unterschiedlichen Sprachen aufzubauen. Es kostet Geld und macht Arbeit. Es bedarf großer Sorgfalt und bringt scheinbar keinen Cent Umsatz mehr. Scheinbar. Aber was passiert, wenn die Sprachen durcheinander geraten? Vier typische Fehler fallen uns in unserer täglichen Arbeit immer wieder auf:
Fehler 1: Unterschiedliche Sprachen auf den Detailseiten
Wir haben Internetseiten gesichtet, in denen Produktgruppe eins auf Deutsch, Produktgruppe zwei auf Englisch beschrieben war. Das irritiert. Ist die Produktgruppe zwei nur für den englischsprachigen Markt gedacht? Will uns der Anbieter verwirren? Will er überhaupt, dass wir uns für die Produkte interessieren? Ich denke, Sie verstehen, worauf ich hinaus will: Die User werden nicht abgeholt – und tun deshalb nicht das, was sie tun sollen: kaufen, bestellen, anrufen!
Fehler 2: Verschiedene Sprachen in der Navigation
Klassisch ist auch das Phänomen der vermischten Navigation. Da steht die Rubrik „Karriere“ neben der Rubrik „Corporate Responsibility“. Warum nur? Klingt der englische Begriff cooler? Vertrauenswürdiger? Verlässlicher? Ich mach es kurz: nein!
Fehler 3: Anglizismen im Text
Andere Seiten verwenden im großen Umfang Anglizismen im Fließtext. Das sind zum Teil komplizierte Fachbegriffe. Als Argument hören wir „das nennt man halt so in unserer Branche“. Aha. Aber versteht die Branche das denn auch? Oder tun alle nur so und niemand traut sich, zu fragen? Das kommt häufiger vor, als Sie denken.
Fehler 4: Schlechte Lokalisierung
Der vierte Fehler schleicht sich auch dann ein, wenn Unternehmen scheinbar alles richtig machen und die Inhalte von einer Agentur lokalisieren lassen. Lokalisierung bedeutet, dass die Texte nicht einfach nur von einer Sprache in die andere übersetzt werden. Entscheidend ist, dass das spezifische Weltwissen mit transportiert wird.
Ein Beispiel: Ein klassischer amerikanischer Baum ist der Ahorn, quasi der Prototyp eines amerikanischen Baumes. Der Prototyp des deutschen Baumes aber ist die Eiche. Muttersprachler wissen das intuitiv. Entspricht die Übersetzung nicht dem eigenen Weltwissen, stoßen die übersetzten Inhalte unangenehm auf, sie wirken nicht glaubwürdig. Die Botschaft, die Sie als Unternehmen transportieren wollen, verpufft. Sparen Sie sich lieber das Geld für eine schlechte Lokalisierung.
Sprachen auf einer Website – so machen Sie es richtig
Tun Sie sich und Ihren Besuchern einen Gefallen: Bleiben Sie konsequent bei einer Sprache. Schreiben Sie auf einer .de-URL deutsch – und zwar in allen Rubriken, auf allen Ebenen, im Fließtext, Quelltext und in den Metatags.
Schreiben Sie Texte lieber neu, bevor Sie sie schlecht übersetzen lassen. Schlechte Übersetzungen schaden eher, als dass sie nützen.
Und denken Sie immer daran: Internet-User wollen nicht denken, sondern Informationen finden. Sobald Sie die Sprache wechseln, zwingen Sie Ihren Besucher zum Innehalten und zum Nachdenken. Ihre Produkte, Leistungen und Aufforderungen verlieren automatisch an Aufmerksamkeit.
Autor: Petra Meyer
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