LinkedIn wächst und wächst. Lohnt es sich, neben den vielen anderen Social-Media-Kanälen noch einen Auftritt zu betreuen? Meine Meinung: Ja, denn LinkedIn ist gut.
Unbestritten ist Social Media ein hervorragendes Marketing-Instrument. Doch inzwischen bekommen selbst erfahrene Marketer bei der Vielzahl der Seiten Schweißperlen auf der Stirn: Facebook, Twitter, Xing, Youtube, Pinterest, Google+ und, und, und. Auch LinkedIn ist weiter auf dem Weg nach oben. Lohnt es sich also, auch auf diesem Business-Netzwerk einen Account zu erstellen, zu betreuen und gegebenenfalls zu bezahlen? Meiner Meinung nach Ja. Zumindest meistens.
Business-Kontakte weltweit
LinkedIn ist einer der Social-Media-Überflieger der letzten Jahre. Nach eigenen Angaben hat das Netzwerk aus den USA international mehr als 250 Millionen Mitglieder. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es rund vier Millionen User – Tendenz steigend. Zugegeben, das sind nicht so viele wie beim deutschen Konkurrenten Xing (sieben Millionen). Aber LinkedIn ist auf einem Wachstumskurs, den die Wettbewerber nur staunend beobachten können.
Das Portal hat ein klares Ziel: Business-Kontakte zu vermitteln. Dazu kommen Stellenangebote und die Möglichkeit, das eigene Unternehmen zu präsentieren. Ursprünglich als B2C-Portal gestartet, bietet die Seite heute auch viele B2B-Optionen. Unter anderem gehören dazu Möglichkeiten, Unternehmer direkt zu kontaktieren, sich als Experte zu etablieren oder Sales-Leads für den Vertrieb vorzubereiten.
Wie beim Rivalen Xing aus Hamburg wird bei LinkedIn ein kostenloses Profil – sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen – angeboten, bei dem Angaben wie Name, Funktion, Grund der Mitgliedschaft oder Qualifikationen angegeben werden. Der User kann sich vernetzen, Neuigkeiten austauschen und nach Firmen, Personen oder offenen Stellen suchen.
Kostenpflichtige Premiumaccounts erweitern das Angebot. Damit haben User unter anderem die Option, Nachrichten mit fremden Usern auszutauschen. Dazu kommen erweiterte Filter, die die Suchparameter um Karrierestufen, Unternehmensgröße oder Interessen möglicher neuer Kontakte erweitern. Außerdem kann ich hier sehen, wer mein Profil besucht hat oder als Personalentscheider meinen eigenen Auftritt mit einer Mobile-Anbindung und einem speziellen Recruiter-Design erweitern.
Warum LinkedIn?
Vor der Entscheidung für oder gegen das Engagement auf einem neuen Netzwerk steht in jedem Fall die Zielgruppenanalyse. Das sollte bei LinkedIn nicht anders sein. Wenn meine Zielgruppe – egal, ob Kunden oder Geschäftspartner – hier nicht vertreten ist, ist die Arbeit vergebene Liebesmüh‘. Also: Erst analysieren, dann engagieren.
Wenn die Zielgruppe aber hier aktiv ist, ist LinkedIn das geeignete Portal, um sich präsentieren und nach neuen Partnern zu suchen. Die User von LinkedIn sind auf der ganzen Welt verteilt – das ist das Pfund, mit dem die Seite wuchern kann. So beschränken sich meine möglichen Kontakte nicht auf Deutschland, sondern ich finde Partner und Kunden auch in Weltgegenden, die ich zuvor noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
LinkedIn hat sich den Ruf erworben, dass Kontakte, die in diesem Netzwerk entstehen, besonders hochwertig sind. Das liegt daran, dass sich Unternehmen und User hier mit Empfehlungen gegenseitig weitervermitteln können: Empfiehlt mir ein Kontakt, den ich selbst als seriös kenne, eine Firma oder einen speziellen User, werde ich diese Empfehlung annehmen. Entpuppt sich der Neuling in meiner Liste als windiger Geschäftemacher, werde ich mich an denjenigen wenden, der ihn mir ans Herz gelegt.
Recruiter schöpfen aus dem Vollen
Auch für die Personalabteilung hat sich das Business-Netzwerk als wichtige Rekrutierungs-Möglichkeit erweisen. Waren die Recruiter früher fast ausschließlich auf Xing unterwegs, nutzen sie in der letzten Zeit vermehrt auch LinkedIn. Gerade auf der Suche nach spezialisierten Fachkräften suchen die HR-Manager inzwischen weltweit. Wieder ein Punkt, der aus meiner Sicht für LinkedIn spricht.
Anders als noch vor ein paar Jahren ist LinkedIn heute auch für kleine und lokal orientierte Unternehmen interessant (wie gesagt: wenn die Zielgruppe passt). Grund dafür ist das stete Wachstum. Je mehr Mitglieder, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der potenzielle neue Mitarbeiter oder der neue Vertriebspartner aus der Region ebenfalls auf LinkedIn unterwegs ist.
Potenzial nutzen
Mein Fazit: Schauen Sie sich LinkedIn einmal an. Das Potenzial, das aufgrund der riesigen Mitgliederzahl in dem Business-Netzwerk schlummert, sollte nicht ungenutzt bleiben. Immer vorausgesetzt, Sie treffen dort Ihre Zielgruppe an. Ob ich darum Accounts auf anderen Seiten schließen würde? Nein. Zumindest noch nicht.
Bildquelle: © iStockphoto.com/Palto
Autor: Stefan Weinzierl