Wie im vergangenen Jahr waren wir als Content-Profis auch 2015 auf der SMX und haben uns über die neuesten SEO-Trends schlau gemacht. Lesen Sie hier unsere Eindrücke.
Google gibt vor und alle ziehen nach: Wer sich den Zugpferden im Ranking nähern möchte, muss mit den neuesten Strategien der Suchmaschine vertraut sein. Das stößt auf immer größeres Interesse – absoluter Besucherrekord auf der SMX 2015! Erfahren Sie hier, welche Eindrücke uns von der Search Marketing Expo besonders im Gedächtnis geblieben sind.
Linda
Für mich war es der erste Besuch auf der SMX. Ich freute mich auf jede Menge Input. Was die Experten allerdings als News verkauften, war überwiegend das, was wir bereits umsetzen: Erfolgreiches Content Marketing braucht im Vorfeld gut durchdachte und optimal koordinierte Strategien. Dabei müssen der User und seine Vorlieben immer im Vordergrund stehen.
Think local bildete den Focus der Session von Norman Nielsen und Bo von der Heyden: Content und Keywords richten sich nach der Herkunft der Zielgruppe. Je nach Region unterscheiden sich die Interessen und auch einzelne Bezeichnungen: Während nach einem Dirndl in Bayern weitaus öfters gesucht wird als zum Beispiel im Rheinland, führen dort wiederum Schluffen zu einer bedeutend größeren Trefferquote.
Das sind unumstritten wichtige Punkte für gutes Content Marketing, jedoch keine wirklich neuen Erkenntnisse. Ich habe mir von dem Vortrag „Large Scale – Content-Marketing-Strategien für große Webseiten“ etwas mehr erhofft.
Weitaus interessanter war da die Session zum Thema Linkaufbau: Backlinks sind innerhalb der Suchmaschinenoptimierung nach wie vor sehr wichtig, um höher zu ranken – wenn sie organisch sind. Der Kauf oder Tausch wird von Google abgestraft. Markus Hövener wies darauf hin, dass in den meisten Unternehmen zu viele Ressourcen ungenutzt bleiben. Besonders bei großen Firmen sieht Hövener durchaus mehr SEO-Potenzial: Die Presseabteilung arbeitet eng mit der Fachpresse zusammen, das Marketing hält Kontakt zu Verbänden, Communities und Messen und der Einkauf steht in Verbindung mit Lieferanten und verschiedenen Marken. All diese Beziehungen bieten die Möglichkeit, das Inventar an Links auszubauen und so ein besseres Ranking für die eigene Website zu erzielen.
Die Information, dass jedes Google-Update auch ein kleines Panda-Update beinhaltet, war neu für mich. Ist ausdrücklich von einem Panda-Update die Rede, handelt es sich laut Anke Probst um etwas Großes. Allein 2014 gab es zwei Panda-Aktualisierungen. Das beweist, dass wir uns seit Jahren auf dem richtigen Weg befinden: Hochwertiger Content ist die Gegenwart und die Zukunft!
Andrea
„Erfolgreiche Texte für das Suchmaschinen-Marketing“ – Stephanie Ludermann von der Textagentur „Wortalarm“ referiert am ersten Tag der SMX über ein Thema, das uns besonders betrifft. Da hören wir natürlich ganz genau hin und erkennen uns wieder:
- Ein gutes Briefing ist die Basis für gute Inhalte.
Bevor der Texter zu schreiben beginnt, muss er festlegen, was er mit dem Inhalt erreichen will. Der Texter muss seine Zielgruppe kennen und in seinem Text mögliche Fragen des Lesers beantworten. - Ohne Qualitätssicherung geht nichts.
Bevor der Auftraggeber seinen Text bekommt, wird er penibel lektoriert. Wir überprüfen zum Beispiel nach dem Vier-Augen-Prinzip Rechtschreibung, Grammatik und Lesbarkeit. Ein weiterer wichtiger Punkt, der für Stephanie Ludermann zur Qualitätssicherung zählt: Die Resonanz testen! Das hört sich erst mal komplizierter an, als es tatsächlich ist. Es reicht schon Kollegen, die nicht am Projekt beteiligt sind, den Text vorzulegen und sie um ihre ehrliche Meinung zu bitten. - Die Sprache der Suchmaschinen sprechen.
Außerdem wichtig – und bei unseren Texten übrigens Standard – sind eine übersichtliche Struktur mit Zwischenüberschriften, Absätzen, Fettungen, Listen. Mit den geläufigen HTML-Tags ausgezeichnet, erkennt auch die Suchmaschine die Relevanz der Textbestandteile.
So wichtig Briefing, Lektorat und eine ordentliche Struktur auch sind: Richtig gut wird ein Text nur dann, wenn er den Leser emotional anspricht. Er muss mehr können, als rationale Vorgaben einzuhalten. Abhängig vom Thema darf er auch mal lustig oder satirisch sein, Tabus brechen und Grenzen überschreiten.
Inhalte wie dieser bringen den Leser zum Schmunzeln UND transportieren die Vorteile des Produkts:
Auch ein weiteres Beispiel macht deutlich, dass Texte Emotionen sind. Mit eindrucksvollen oder einfach nur niedlichen Bildern in Szene gesetzt, kann der Leser praktisch nicht mehr anders: Er muss bei Hapag-Lloyd eine Expeditionskreuzfahrt in die Antarktis buchen – oder zumindest anfangen, zu sparen.
Flora Anna
Für mich war es auch das erste Mal auf der SMX. Als ich die Messhalle betrete, bin ich gespannt wie ein Flitzebogen: Endlich erlebe ich all die SEOs live und in Farbe, deren Blogbeiträge ich seit Jahren aufsauge.
Was von den Vorträgen bleibt, ist ein gutes Gefühl und die Bestätigung: Wir machen bei unserer täglichen Arbeit alles richtig. Denn wir stellen uns die richtigen Fragen und denken quer.
Eine Erkenntnis, die langsam auch bei den SEO-Agenturen ankommt: Das SEO der Zukunft ist, sich Gedanken darüber zu machen, welche Ereignisse die Zielgruppen antreiben – anstatt im Sumpf des Google Keyword Planers platt nach Schlüsselbegriffen zu fischen. Das hat mir vor allem die (großartige) Session von Karl Kratz zum Thema „Persona-based Keyword Strategien“ gezeigt.
Mein Fazit: Der neue SEO-Trend ist für mich eher ein Eingeständnis: Dass es eben nicht mehr mit Schema F funktioniert. Dafür aber mit dem Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen – wie das übrigens schon der Philosoph Immanuel Kant im Jahr 1784 gefordert hat.
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