Snapchat, Facebook, Instagram – alle haben ein Story Feature. Da ist es schwer den Überblick zu behalten. Wir erklären Ihnen die Unterschiede und verraten, was Ihre Vorteile sind.
Das Facebook-Imperium ist weiter auf dem Vormarsch. Das liegt nicht zuletzt am Story Feature. Dieses stammt von Snapchat und ist mittlerweile in Instagram, WhatsApp und Co. integriert. Doch was ist der Unterschied und welche Story lohnt sich für Ihr Unternehmen? Wir geben Ihnen einen Überblick.
2011 gründen Evan Spiegel und Robert Murphy den Messenger Dienst Snapchat. Die bahnbrechende Idee: Nutzer versenden neben gewöhnlichen Nachrichten auch Videos und Fotos, die nach einiger Zeit wieder verschwinden.
Das Start-up wächst in den ersten vier Jahren schneller als die Konkurrenten Facebook, Instagram und Twitter. Die Investoren stehen Schlange. Facebook will den Messenger Dienst für eine Milliarde Dollar übernehmen, doch das Unternehmen lehnt ab. Im Oktober 2013 führt Snapchat eine brillante Funktion ein, die auch Marken für sich nutzen: Die Story.
Social Media: Was ist eine Story?
Eine Social Media Story ist eine medienwirksame Form des Storytellings. Dabei erstellen Nutzer eine Geschichte, indem sie Videos und Bilder mit dem Handy aufnehmen und aneinanderreihen. Die einzelnen Videos dauern bei Snapchat jeweils maximal zehn Sekunden, bei Instagram 60 Sekunden und bei Facebook bis zu 20 Sekunden. Die Story ist 24-Stunden lang sichtbar. Um die Videos und Bilder aufzuwerten, gibt es verschiedene Filter, zum Beispiel witzige Gesichtsfilter oder Geofilter, die den Standort verraten.
Außerdem können Sie Texte, Zeichnungen oder Sticker hinzufügen und sogar Personen verlinken.
Der Paukenschlag: Instagram kopiert Snapchat
Im August 2016 kündigt Instagram-CEO Kevin Systrom an, das Feature auch in Instagram zu integrieren. Dass es sich um eine Kopie handelt, gibt er gegenüber TechCrunch mit den Worten „Snapchat gebührt die ganze Ehre“ ganz offen zu. Die Anwendung der Facebook-Tochter sieht nicht nur fast gleich aus und bietet identische Funktionen, sie heißt sogar gleich: Instagram „My Story“.
Facebook zieht nach
Doch Facebook-Gründer Marc Zuckerberg geht noch weiter: Seit März dieses Jahres gibt es auch in der Facebook-App ein Feature namens „Deine Story“. Mit dem Story-Feature macht Facebook zwar der eigenen Tochter-Firma Instagram Konkurrenz, dennoch erreicht der Konzern dadurch viel mehr User.
Und das ist noch nicht alles: Im Facebook Messenger finden Sie die Funktion „Poste über deinen Tag“. Und der Messenger WhatsApp, der seit 2014 zum Facebook-Imperium gehört, hat seitdem das Status-Feature integriert.
Social Media Story für Ihr Unternehmen – lohnt sich das?
Eine gute Story fördert Ihre Marken-Bekanntheit, generiert Traffic und kurbelt Sales an – und Sie brauchen nicht unbedingt ein hohes Budget. Dennoch: sie investieren vielleicht viel in eine breitangelegte Kampagne – mit Skript, Statisten und technischer Ausstattung – und bekommen wenig zurück.
Dennoch sind Stories für Ihr Unternehmen attraktiv: Sie bieten eine gute Alternative, um Reichweite zu erzeugen – denn die sozialen Netzwerke beschneiden die organische Reichweite immer stärker. Zudem ist das Feature bei Nutzern sehr beliebt.
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Snapchat, Instagram, Facebook – Zahlen und Fakten
Facebook nutzen weltweit zwei Milliarden Menschen, davon 1,3 Milliarden täglich. Instagram verzeichnet 700 Millionen aktive Accounts und 300 Millionen tägliche Nutzer. Snapchat hat 166 Millionen Mitglieder. Den WhatsApp Status nutzen 175 Millionen Menschen.
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Snapchat, Instagram, Facebook – ja, was denn nun?
Konkurrent Snapchat ist offenbar vom Social Media-Riesen Facebook abgehängt. Also, lohnt es sich überhaupt noch in Snapchat zu investieren? Und welche Plattform eignet sich nun am besten für Stories von Unternehmen? Das hängt von Ihrer Marke ab:
Facebook Stories sind bisher für nicht für Unternehmensseiten zugelassen. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass Facebook seine Stories auch für Marken attraktiv macht. Und dann wird es für Werbetreibende durchaus interessant: Hohe Nutzerzahlen, eine breite Zielgruppe – die User sind überwiegend zwischen 18 und 44, das Geschlechterverhältnis ausgeglichen – und die Tatsache, dass eine Facebook-Unternehmensseite häufig schon vorhanden ist, sprechen dafür.
Aber: Generell findet das Story-Feature auf Facebook, dem Messenger und WhatsApp bisher keinen allzu großen Anklang bei den Usern. Das berichten nicht nur Medien, sondern Sie kennen es vielleicht auch aus eigener Erfahrung: die Story-Feeds sind meist eher dünn gefüllt.
Snapchat
Snapchat ist keine App für Jugendliche mehr, das Durchschnittsalter der User liegt zwischen 18 und 24 Jahren. Und es baut seine Funktionen immer weiter aus. Dennoch ist die Plattform immer noch sehr stark auf den Nutzer fokussiert. Immerhin ist es mittlerweile auch auf Snapchat möglich, auf externe Inhalte zu verlinken – das gab es übrigens zuerst auf Instagram.
Den Erfolg von Snapchat Stories statistisch zu messen, ist schwierig – Sie können zwar die Views, aber keine Interaktionen nachvollziehen. Typische KPIs wie die Conversion Rate, die Anzahl der Follower oder die View Through Rate errechnen Sie nur sehr umständlich.
Es gibt wenige Möglichkeiten für Werbung, Anzeigen sind teuer und lassen sich nicht selbst verwalten – bis auf die On-Demand-Geo-Filter, die Unternehmen für fünf US-Dollar erstellen und damit dann Nutzer zu Ihren Snaps hinzufügen können. Für alle anderen Ads ist es erforderlich, dass sie mit Snapchat oder einem Vermittler zusammenarbeiten.
Ein weiterer Vorteil: Bei Snapchat finden Sie über „Snap Map“ andere User und Sie teilen auch Ihren eigenen Aufenthaltsort. Mit der „Funktion Paperclip“ fügen Sie Links zum Beispiel zu Ihrer Website ein. Snapchats „Custom Stories“ sind für Marken durchaus interessant. Mit dieser Gruppenfunktion legen Sie legen fest, wer Inhalte zu Ihrer Story beitragen und sie sehen darf. Eine Custom Story können Sie auch auf einen bestimmten Ort begrenzen. Die Funktion eignet sich super, um den Bekanntheitsgrad von Events zu steigern, Influencer ins Boot zu holen und Ihre Community zum Mitmachen zu bewegen.
Instagram erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Plattform hat eine hohe Reichweite und viele Marken besitzen bereits ein Profil. Und Sie erreichen eine breite Zielgruppe: Dreiviertel der Instagram-Nutzer sind zwischen 13 und 30 Jahren alt, das Verhältnis von Frauen und Männern ist ausgeglichen. Die Instagram Story beherrscht die Social Media Szene: durch das Feature wachsen die Nutzerzahlen rasant an.
Seit kurzem stellt Instagram Insights wichtige KPIs wie Impressions, Visitors, Abbruchrate und Reaktionen bereit. Ein echter Vorteil für Unternehmen, denn so können Sie Ihren Erfolg messen.
Auch Werbetreibenden bietet Instagram einen entscheidenden Vorteil: Sie haben die Möglichkeit, Anzeigen in ihren Instagram Stories zu schalten. Dabei erhalten Sie detaillierte Angaben zu Reichweite, Impressions und Interaktionen. Ein kleiner Nachteil bei Instagram: Den Kern von Instagram bildet der Feed. Besucht ein User die App scrollt er vielleicht nur nach unten und sieht sich keine Stories an.
Der neue Clou von Instagram: „Location Stories“. Damit kann der User Stories von einem bestimmten Ort suchen und dazu beitragen, indem er einen entsprechenden Sticker verwendet. Mit „Hashtag Stories“ fügen Sie Beiträge unter einem bestimmten Hashtag zusammen – ebenfalls gut geeignet, um die Brand Awareness zu steigern. Zudem will Instagram künftig Live-Videos 24 Stunden lang im Story-Feed verfügbar machen – dabei sollen die Zuschauer abstimmen, ob das Video sofort verschwinden soll oder erst nach einem Tag. So animieren Sie Ihre Follower zu interagieren.
Fazit: Die beste Story für Ihr Unternehmen
Was ist die beste Story für eine Marke? Das hängt von Ihnen ab. Ist Ihr Unternehmen bereits auf Snapchat, nutzen Sie diese Reichweite ruhig weiter. Wenn nicht, setzen Sie am besten auf Instagram. Hier haben Sie die Möglichkeit sich auf Ihrem Profil gut zu präsentieren und mit den Stories eigenen Content zu produzieren. Nutzen Sie die Reichweite der Social Media Plattform und perfektionieren Sie Ihre Content Strategie mit spannenden Geschichten. So unterhalten und begeistern Sie Ihre Follower – und schaffen Sympathie, Nähe und Vertrauen.
Bildquelle: © TeroVesalainen, pixabay