Nützlich, exakt recherchiert und für Suchmaschinen optimiert – so muss ein perfekter Ratgebertext für das Internet sein. Lernen Sie, wie Sie einen hilfreichen Artikel schreiben.
Im Internet kursieren unzählige Ratgeber zu jedem erdenklichen Thema. Doch die wenigsten dieser Artikel nutzen dem Leser. Statt Hilfe zu geben, strotzen sie vor Fehlern, werfen mit Fachbegriffen um sich oder sind schlichtweg falsch. Dabei ist es ganz leicht, einen Ratgebertext zu schreiben, der dem User einen echten Mehrwert bietet. Sehen Sie selbst!
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So bitte nicht! Die häufigsten Fehler in Ratgebertexten:
- Die Artikel sind zu banal oder zu kompliziert.
- Im Ratgeber stehen falsche oder veraltete Informationen.
- Es werden unseriöse Quellen zitiert .
- Die Tipps sind sehr schwer umzusetzen.
- Fachtermini werden nicht erklärt.
- Lange Schachtelsätze reihen sich aneinander und erschweren den Lesefluss.
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Die Überschrift: das Thema des Ratgebers auf den Punkt gebracht
Ratgebertexte beginnen mit einer griffigen Überschrift, die suchmaschinenoptimiert ist. Hier ist der falsche Platz für Stilmittel oder witzige Wortspiele. Nennen Sie das Thema beim Namen. So wird Ihr Text in den Suchergebnissen gelistet und der Leser sieht auf einen Blick, ob der Artikel ihn interessiert.
Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn Sie die Überschrift „Keine leichte Angelegenheit“ lesen, würden Sie einen Ratgeber zum Thema „Wohnwagen richtig beladen“ erwarten? Nein! Der User auch nicht. Er will auf Anhieb verstehen, welche Informationen der Text enthält. Formulieren Sie im Titel, worum es geht: „So beladen Sie Ihren Wohnwagen sicher“ ist eine griffige Aussgae, die leicht verständlich ist. In der Meta Description konkretisieren Sie Ihr Thema. Sie wird in den Suchergebnissen als Snippet angezeigt und zieht den Leser in den Text.
Der Teaser: keine falschen Versprechungen machen
Im Teaser bereiten Sie den User darauf vor, was er im Text erfährt. Formulieren Sie einen klaren Call-to-Action wie „Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Wohnwagen richtig beladen.“ Sie brauchen keine künstliche Spannung zu erzeugen, um den Leser in den Text zu ziehen. Er ist auf der Suche nach Informationen. Wenn er Ihren Text anklickt, ist er motiviert, ihn zu lesen. Helfen Sie ihm dabei zu unterscheiden, ob der Artikel ihm Antworten auf seine Fragen bietet. Wichtig: Halten Sie die Erwartungen, die Sie im Teaser wecken, ein. Sonst riskieren Sie, dass der Leser enttäuscht ist und schnell wiedr abspringt.
Der Hauptteil: nicht vom Thema abbringen lassen
Begrenzen Sie Ihren Text auf ein oder zwei wichtige Aspekte. Versuchen Sie nicht, das Thema im vollen Umfang zu erklären. Zu viele Hintergrundinformationen im Artikel erschlagen den Leser. Erklären Sie lieber einen Aspekt ausführlich anstatt viele Themen anzuschneiden, ohne dass der User davon einen Mehrwert hat. Splitten Sie die Themen auf. Überlegen Sie sich, ob es Sinn macht, Teilaspekte in eigene Ratgebertexte zu packen.
Untergliedern Sie das Thema „Wohnwagen beladen“ zum Beispiel in die Artikel „Wohnmobil packen für einen Wochenendtrip“ und „So sparen Sie Gewicht im Wohnmobil“.
Reihen Sie die einzelnen Abschnitte stringent und logisch aneinander. Erläutern Sie zum Beispiel zuerst kurz das Problem. Nennen Sie dann die Auswirkungen und geben Sie anschließend Lösungsvorschläge. Verwenden Sie dazu übersichtliche und einprägsame Bullet Points. Denken Sie immer daran, herauszustellen, welchen Nutzen beziehungsweise Vorteil der Leser von Ihren Lösungsvorschlägen hat.
Die Recherche: die Grundlage für jeden Ratgeber
Lassen Sie sich beim Recherchieren Zeit und prüfen Sie Ihre Quellen genau. Berufen Sie sich zum Beispiel auf wissenschaftlich fundierte Studien oder Umfragen. Auch ein Interview mit einem Fachmann bietet sich an. Direkte Zitate lockern den Text auf und vermitteln Kompetenz. Sichern Sie sich am besten nach dem journalistischem Prinzip des Check und Re-Check ab. Das besagt, dass Sie sich niemals nur auf eine Quelle verlassen sollten. Überprüfen Sie die Informationen mindestens ein zweites Mal.
Bauen Sie gerne auch weiterführende Links in Ihren Ratgebertext ein. Hier kann sich der Leser über bestimmte Sachverhalte näher informieren. Im besten Fall verlinken Sie natürlich intern und extern auf Ihrer Website oder Ihres Corporate Blogs. So erzeugen Sie Synergie-Effekte und bieten dem Leser weitere relevante Inhalte.
Stil und Sprache im Ratgebertext
- Verzichten Sie auf Fachtermini oder Fremdwörter. Wenn sie sich nicht vermeiden lassen, erklären Sie diese. Sobald der User ein Wort nachschlagen muss, wandert er womöglich auf eine andere Seite ab.
- Verwenden Sie Keywords und optimieren Sie den Text für Suchmaschinen.
- Gliedern Sie den Artikel durch Zwischenüberschriften. Verwenden Sie Listen und fetten Sie wichtige Begriffe. So findet der Leser schneller die Informationen, nach denen er sucht. Übertreiben Sie es aber nicht mit den Hervorhebungen, sonst bewirken Sie das Gegenteil.
- Belehren Sie den Leser nicht, sondern vermitteln Sie Ihr Wissen sympathisch. Geben Sie dem User nie das Gefühl, unwissend zu sein.
- Schreiben Sie auf Augenhöhe und sprechen Sie ihre Leser direkt an. Dabei kommt es ganz auf die Zielgruppe an, ob Sie ihn duzen oder siezen.
- Machen Sie es dem Leser so einfach wie möglich, den Ratgebertext zu verstehen. Das geht am besten durch einfache Satzstrukturen. Vermeiden Sie lange, verschachtelte Sätze.
- Bleiben Sie sachlich und gleiten Sie nicht in die Umgangssprache ab. Das wirkt inkompetent. Der Leser möchte mit seinem Problem ernst genommen werden.
Autor: Martina Babl
Bildquelle: © iStockphoto.com/blue67