Ohne Rezept kein Erfolg: Nur mit einem Masterplan rocken Sie Facebook und Co. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihr Social Media Marketing brauchen und wie Sie die Performance messen.
Alle paar Tage einen Facebook-Post veröffentlichen, dazu einen Tweet absetzen und gelegentlich ein YouTube-Video uploaden – fertig?! Noch immer gibt es viele Unternehmen, die planlos im Social Web agieren. Das Resultat: Verschleuderte Ressourcen und kein sichtbarer Erfolg. Wie Sie Ihr Social Media Marketing besser machen, lesen Sie hier.
Social Media Marketing: Warum ist eine Strategie so wichtig?
Erinnern Sie sich an Nestlés Palmöl-Zwischenfall oder die misslungene Chef-Ticket-Aktion der Deutschen Bahn auf Facebook? Das Netz ist reich an Stories über Unternehmen, die bei ihren ersten Gehversuchen im Social Web Schiffbruch erlitten haben. Die Folgen: Ein ramponiertes Image, das alles andere als verkaufsfördernd wirkt und mühsam wieder zurecht gerückt werden muss. Diese Beispiele zeigen, was passiert, wenn Unternehmen aus blindem Aktionismus handeln, anstatt einer Social Media Strategie zu folgen.
Immer wieder fehlt ein übergeordneter Masterplan, der aufzeigt, wie Sie ein Produkt oder Unternehmen wirkungsvoll im Markt positionieren. So wird der Markenkern vernachlässigt und die Botschaften kommen nicht bei der Zielgruppe an, da die Kommunikation nach außen sowieso kaum wahrzunehmen ist. Das Resultat: Ausbleibender Erfolg, vergeudete Ressourcen und frustrierte Mitarbeiter und Vorgesetzte. Erkennen Sie Ihre Firma wieder? Spätestens jetzt ist es höchste Zeit, ihr Social Media Marketing zu optimieren und planvoll vorzugehen.
Mit einer Strategie…
- sind Sie schneller am Ziel,
- steht das Ziel fest,
- werden das Ziel und dessen konsequente Umsetzung wichtiger.
Eine Social Media Strategie ist das Herzstück Ihrer Aktivitäten im Social Web. Sie ist nur wirkungsvoll, wenn Sie Teil einer Gesamtkonstruktion ist. Sprich: Sie ist abhängig von der Unternehmens- und Kommunikationsstrategie. Machen Sie daher nicht den zweiten Schritt vor dem ersten: Ohne die richtigen Ziele können Sie keine Strategie entwickeln.
Ziele und Zielgruppen: Was und wen wollen Sie im Social Web erreichen?
Analysieren Sie den Status Quo (z.B. SWOT-Analyse) und definieren Sie Leitziele. Diese basieren auf den Unternehmens- und Kommunikationszielen. Hat Ihre Firma zum Beispiel den Anspruch, Kompetenz- oder Meinungsführer in ihrem Segment zu sein, richten sich die Kommunikationsziele danach, die Außenwahrnehmung zu stärken und über die Vorteile der eigenen Produkte oder Dienstleistungen zu informieren. Das bedeutet als Zielsetzung für Ihre Social Media Strategie:
- Reichweite steigern
- Bekanntheitsgrad Ihrer Firma und Produkte bzw. Dienstleistungen erhöhen
- Kundenbindung verbessern
Die Bandbreite an Zielen ist groß. Wollen Sie die Service- und Supportleistungen Ihres Unternehmens verbessern? Oder neue Mitarbeiter gewinnen? Die unterschiedlichen Zielvorgaben legen den Rahmen für Ihre Zielgruppen und Social Media Aktivitäten fest.
Apropos Zielgruppe: Erreichen Sie mit Ihrer Kommunikation Ihr Publikum? Identifizieren Sie Ihre Zielgruppe(n) und lernen Sie deren Bedürfnisse und Motivationen kennen! Das fängt bei der richtigen Ansprache an: Bewegen Sie sich geschäftlich im B2B-Umfeld, gehört – anders als im B2C-Umfeld – die „Sie“-Ansprache Ihrer Kunden zum guten Ton.
Im Idealfall bildet Ihre Kommunikationsstrategie bereits die relevanten Persona ab. Dann wissen Sie, wie Ihr Publikum auf welchen Plattformen im Social Web aktiv ist. Vielleicht kommen im Zuge Ihrer Social Media-Aktivtäten auch neue Interessengruppen hinzu? Die Kenntnisse über Ihre Zielgruppen entscheiden darüber, welche sozialen Netzwerke und Aktionen für Ihre Strategie relevant sind.
Facebook, Twitter oder YouTube? Seien Sie dort präsent, wo Sie Ihre Zielgruppe treffen. © Pixabay
Operative Umsetzung konzipieren und Content Strategie entwerfen
Wie realisieren Sie Ihre Strategie nun? Bestimmen Sie, auf welchen Kanälen Sie aktiv sein wollen, oder wie Sie bestehende Plattformen ausbauen und Inhalte optimieren. Steht zum Beispiel das Recruiting neuer Mitarbeiter im Fokus, wählen Sie Job-Netzwerke wie XING oder LinkedIn als Plattform. Wollen Sie die Kundenbindung verbessern und auf Supportleistungen aufmerksam machen, bieten sich Facebook, Twitter oder YouTube an.
Machen Sie sich Gedanken über eine Content-Strategie und entwickeln Sie Konzepte und Tools:
- Guidelines und Policies
- Projektpläne und Checklisten
- Redaktionspläne
- Workshops
- Kreative Kampagnen
Beachten Sie dabei die Besonderheiten einzelner sozialer Netzwerke, in denen Sie präsent sind. Überlegen Sie, mit welchen Content-Formaten (Text, Audio, Video) Sie bei Ihren Zielgruppen punkten können, und definieren Sie Umfang, Form und Stil der einzelnen Inhalte.
Denken Sie bei der Content-Produktion daran: Gute Inhalte sind eine scharfe Waffe! Mit Authentizität, überzeugenden Geschichten und starken Bildern stechen Sie heraus und kommunizieren attraktive Botschaften. Natürlich müssen Sie auch die notwendigen Ressourcen (Technik, Personal, Budget) bereitstellen. So schaffen Sie klare Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten.
Die Vernetzung Ihrer Kommunikationskanäle untereinander ist bedeutender denn je. Nutzen Sie eine zentrale Plattform, etwa Ihre Website, und streuen Sie Content von dort in Ihre weiteren Social Media Kanäle. So vergrößern Sie Ihre Reichweite, pushen die Interaktionsrate und bieten Kunden und Interessenten eine Anlaufstelle.
Seien Sie engagiert – Ihre Kunden und Fans belohnen Sie dafür.
Hot or not? Die Erfolgskontrolle Ihrer Social Media Strategie
Ein gutes Bauchgefühl sorgt noch nicht für nachweisbare Ergebnisse. Das heißt: Ihre Strategie muss sich in der Praxis bewähren. Ohne KPIs geht’s nicht! Definieren Sie operative Kennzahlen für die Performance-Messung Ihrer Social Media Aktivitäten. Dazu gehören quantitative wie qualitative Messfaktoren. Wichtig: Die KPIs müssen die Ziele Ihre Social Media Strategie widerspiegeln – etwa Reichweite steigern, Bekanntheitsgrad erhöhen oder Kundenbindung stärken.
Wählen Sie nicht zu viele Kennzahlen, da sie laufend ausgewertet werden müssen. Nutzen Sie Tools wie Google Analytics oder socialBench, um quantitative KPIs wie PageVisits oder den PageRank in Google auszuwerten. Zielen Sie nur auf Reichweite und Aufmerksamkeit ab, können Sie mit ein wenig Geld auch nachhelfen. Ob Sponsored Posts (Facebook) oder Promoted Tweets (Twitter) – die Möglichkeiten sind vielfältig (Paid Reach).
Aber: Denken Sie qualitativ! Längst sind die Fanzahlen einer Facebook-Fanpage oder die Häufigkeit von Retweets nicht mehr die einzigen Erfolgsfaktoren. Vielmehr gewinnt Interaktion und Engagement an Bedeutung. Damit ist gemeint: Wie häufig liken, sharen oder kommentieren Fans, Kunden und Interessenten Ihre Beiträge in den sozialen Netzwerken (Interaktion)? Denken sie positiv über Ihr Unternehmen und Ihr Produkte bzw. Ihre Dienstleistungen?
Das Engagement geht noch einen Schritt weiter, denn hier sind Sie gefordert: Gehen Sie auf Ihre Community im Social Web zu und lassen Sie sie eigene Ideen und Wünsche einbringen. Nehmen Sie aktiv an Diskussionen teil und antworten Sie Usern und Kunden auf Fragen. Fühlt sich Ihr Publikum ernst genommen, wird es immer wieder Ihre Inhalte konsumieren und teilen. Im Idealfall erhalten Sie positive Bewertungen oder Empfehlungen. So stärken Sie die emotionale Bindung an Ihr Unternehmen, fördern eine nachhaltige Kommunikation, und bauen Schritt für Schritt eine treue Community auf.
Wichtig: Setzen Sie auf ein kontinuierliches Social Media Engagement. Bleiben Sie am Ball, auch wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt. Etablieren Sie Workflows und Controlling-Maßnahmen:
- Regelmäßiges Reporting
- Kontinuierliches Monitoring des Wettbewerbs
- Schulung der Mitarbeiter
- Fortlaufende Evaluation der eigenen Strategie
Sie sehen: Die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung einer Social Media Strategie kostet Zeit und Energie. Aber es lohnt sich!
P.S.: Unsere Infografik zeigt in 6 einfachen Schritten, worauf es bei Ihrer Social Media Strategie ankommt!
Bildquelle: Erik_Lucatero/Pixabay