Wie hätte die Welt von Caspar, Melchior und Balthasar mit SEO, Blog und Facebook ausgesehen? Mit uns erlernen die drei Content Marketing.
Ein Sternbild verändert die Welt von Caspar, Melchior und Balthasar für immer. Sie machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Doch Melchior vergisst sein wichtigstes Gepäckstück. Wird er es mithilfe von Content Marketing, Blog und Facebook zurück bekommen? Oder läuft er Clickbait-Headlines und verführerischen Call-to-Actions in die Falle?
(Vom 14. bis zum 18. Dezember lesen Sie hier jeden Tag ein neues spannendes Stück dieser Geschichte.)
App sei Dank
Es ist Nacht im Morgenland: Der Wind weht lau und der Himmel ist sternenklar. Alles ist friedlich und ruhig – die Menschen schlafen. Nur auf einem Hügel stehen drei Männer in kostbaren Gewändern und betrachten die funkelnden Sterne. Es sind Caspar, Melchior und Balthasar – die drei angesehenen Sternendeuter aus dem Orient. Wie in jeder Nacht versuchen sie, die Bilder am Horizont zu interpretieren, um die Zukunft vorherzusagen.
Doch heute ist es schwierig: Aus der Konstellation der Sterne erkennt Caspar kein eindeutiges Bild. Diese Anordnung wirkt auf ihn fremd und gleichzeitig faszinierend.
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Er muss wissen, was dahinter steckt. Also, was tun? Er zückt sein Smartphone und lädt die App „Stella Luna“ herunter.
Gerade als Caspar das Sternbild scannen will, erscheint eine geheimnisvolle, wunderschöne Frau auf dem Display. Ihm stockt der Atem. Ihr Anblick trifft ihn wie ein Blitz ins Herz. Wer ist nur diese magische und zugleich zauberhafte Gestalt?
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Es ist Esmeralda – das Gesicht der mobilen Pop-up-Werbung. Sie kann die Zukunft vorhersagen. Caspar ist von Esmeralda fasziniert. Ihre wie Sterne funkelnden, blauen Augen entfachen ein Feuer in ihm. Und fast sattelt Caspar das Kamel: Esmeraldas Schönheit und der perfekt gewählte Call-to-Action sind so verlockend.
Gerade noch rechtzeitig besinnt er sich. Als Wissenschaftler muss er bei klarem Verstand bleiben, Gefühle lenken ihn nur ab. Zudem ist er ein angesehener Sternendeuter: Er braucht keine Hilfe! Egal, wie gut der Call-to-Action ist. Caspar scannt den Himmel mit seinem Smartphone – und er kann nicht glauben, was er da sieht!
Stella Luna hat die Antwort
Jupiter begegnet Saturn im Zeichen der Fische. Caspar kann es kaum glauben. Das bedeutet: In diesem Jahr wird in Palästina der Messias geboren. Da muss er hin! Schnell steckt er das Smartphone ein, läuft zu Melchior und Balthasar und erzählt ihnen von der Neuigkeit: Die Geburt des neuen Königs steht bevor.
Content Marketing: ein Geschenk für Götter
Die drei Sternendeuter zögern keine Sekunde. Sie müssen nach Palästina, schnell! Doch ohne Gaben können sie dem neuen König nicht ihre Aufwartung machen. Was sollen sie einem Säugling schenken? Für ein Kamel ist er noch zu klein. Ein Lied wäre zu kurzweilig. Und wenn sie ihm sein Horoskop erstellen, wird er es noch nicht verstehen. Also, was tun?
Es hilft der Griff zum Handy: Mit dem Suchbegriff „Königsgeschenke“ werden sie bei Google rasch fündig. Ganz oben im Ranking ein Ratgeber: „Die 3 besten Königsgeschenke“!
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Caspar, Melchior und Balthasar jubeln: Gold, Weihrauch und Myrrhe sollen es sein – der Preis spielt keine Rolle. „Und wer kann uns diese Gaben verkaufen?“, fragt Balthasar. Die fahrenden Händler bieten solche Kostbarkeiten nicht an und auch in der nahen Stadt sind Läden mit Luxusartikeln eher Mangelware. Die drei überlegen und überlegen, bis Balthasar schließlich den Hinweis unter dem Text entdeckt: „Geschenkepalast Orient“. Ein neuer Anbieter im Land – und wie es der Zufall so will, gleich ums Eck. Also rauf auf die Kamele, Geschenke holen und endlich schlafen.
Den Weg kennen nicht nur die Sterne
Am nächsten Abend wird das Wunder wieder sichtbar: Das außergewöhnliche Bild am Himmel erscheint erneut – und mittendrin ein besonders heller Stern, der den Weisen den Weg zum Königskind leuchtet. Trotzdem bleiben noch Fragen offen: Wie weit werden sie reisen müssen? Zeigt der Stern auch die genaue Position? Welches ist der schnellste Weg?
Sie blicken zum Horizont und grübeln. Bis Caspar am rechten unteren Rand des hell leuchtenden Sterns ein kleines dunkles Viereck entdeckt. Was könnte das nur sein? Melchior hat den schärfsten Blick von allen: Es ist ein QR-Code. Noch immer tauchen sie überall auf und werden doch nicht genutzt. Aber diesmal könnte er wirklich hilfreich sein. Schnell das Smartphone gezückt und eingescannt, schon erscheint ein Routenplaner und weist den schnellsten Weg zu Fuß. Das Ziel: ein Stall in Bethlehem.
Trotz kürzester Route ist die Reise lang und schwer. Die drei Sternendeuter sind inzwischen lange unterwegs und noch immer nicht am Ziel.
Plötzlich bleibt Melchior stehen. Er ist kreidebleich, verliert fast sein Gleichgewicht und stammelt vor sich hin. Die beiden anderen verstehen kein Wort. Und dann sagt er das, was niemals hätte passieren dürfen!
Keine goldenen Zeiten für Melchior
„Oh nein, das Gold. Das Gold fehlt!“, ruft Melchior. In all der Hektik hat er doch tatsächlich das Geschenk für den König in seiner Schlafkammer vergessen!
Melchior ist völlig verzweifelt. Er würde am liebsten sofort umdrehen. „Ohne Geschenk kann ich dem König doch nicht unter die Augen treten.“ Deprimiert schlurft er hinter Caspar und Balthasar her – bis sein Blick auf eine Anzeigetafel vor einem Bauernhaus fällt: WIFI Hotspot! Noch während er die Aufschrift liest, kommt ihm die Idee: Er wählt sich ins WLAN ein und setzt einen Hilferuf auf seinem Blog „Melchiors Sternendeutung“ ab. Normalerweise informiert er hier über die Sternkonstellationen und Horoskope. Jetzt ist er auf die Unterstützung seiner Follower angewiesen: Er berichtet von seiner brenzlichen Lage – in der Hoffnung, dass einer seiner Leser einen Lösungsvorschlag für ihn bereit hält.
Gesagt, getan! Doch sein Blogbeitrag verwaist. Keine Antwort, kein Rat, rein gar nichts passiert. Aber was ist der Grund? „Wieso hat denn niemand Mitleid mit mir?“, fragt sich Melchior.
Caspar und Balthasar können es kaum ertragen, ihren Freund so traurig zu sehen. „Hast du es denn schon mal mit einer Website-Analyse versucht, vielleicht kommst du so dem Rätsel auf die Spur“, raten sie Melchior. Sie geben die URL des Blogbeitrags in ein SEO-Tool ein und siehe da: Melchior hat weder Meta Tags noch Keywords verwendet. Kein Wunder, dass ihm niemand hilft. Sein Hilferuf bleibt im Netz fast unsichtbar. Und selbst wenn sich ein Leser auf den Blogbeitrag verirren würde, die Überschrift „Goldmarie gesucht“ führt ihn in die Irre.
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Jetzt heißt es: Keywords bestimmen, Meta Tags ausfüllen und Überschrift umformulieren. Melchior macht sich sogleich ans Werk. So viel Arbeit – ob sich das auszahlt?
Melchior lernt Content-Marketing auf die harte Tour
Melchior muss nachsehen, ob Caspar und Balthasar recht hatten. Haben ihre Tipps funktioniert? Als Erstes gibt er „Gold König“ in die Suchmaschine ein. Immerhin rankt sein Blogartikel schon auf Platz 4 der Suchergebnisse. Hurra!
Melchior ist erleichtert. Zum Glück hat es sein Blog mithilfe von Keywords und Meta Tags mittlerweile auf die erste Seite der SERPs geschafft. Das ist extrem wichtig, denn ganze 99,1 Prozent der Klicks finden auf der ersten Ergebnisseite statt. Wer also ab Seite zwei erst auftaucht, hat verloren!
Immerhin, Melchiors Hilferuf ist jetzt sichtbar. Doch noch hat niemand Rat für den verzweifelten Sternendeuter. Da hat Caspar DIE Idee: Melchior soll den Blogartikel auch auf seiner Facebook-Fanpage posten. So werden noch mehr Leute darauf aufmerksam!
Melchiors Facebook-Seite läuft allerdings ähnlich schlecht wie sein Blog vor dem Relaunch. Seine 132 Fans wollen seine Posts einfach nicht liken, teilen oder kommentieren. Er bittet Balthasar und Caspar erneut um Rat.
Caspar schmunzelt, als er Melchiors Timeline betrachtet: nur Selfies vom letzten Urlaub.