UX Writing ist kein Hexenwerk. Der Begriff steht für Texte, die eine positive Nutzererfahrung bieten – UX ist die Abkürzung für User Experience. Der Clou: Der User muss gar nicht nachdenken, sondern Sie führen ihn direkt und elegant zum Ziel. Hier sind die wichtigsten Regeln.
Eine stilvolle Webseite ist toll. Für ein nutzerfreundliches Design braucht es mehr: ein übersichtliches Interface und besonders leicht zugänglichen Inhalt. Mit UX Writing schreiben Sie Texte, die Ihre User intuitiv führen. Der Content hat vor allem das Ziel, Ihren User vom ersten bis zum letzten Klick gut zu begleiten. Macht ihm die Nutzung Spaß, kommt er gerne wieder. Mit diesen fünf Regeln gelingen Ihre Usability-Texte.
Woran erkennt man einen guten UX Text?
Ganz einfach: Beim Lesen denken User gar nicht erst über ihn nach. Sie bewegen sich intuitiv durch die Website, klicken zielstrebig Buttons und bekommen am Ende das, was sie wollen – eine Information, eine Anmeldung, ein Produkt. Diese positive Erfahrung gelingt mit UX Writing. Der Text wird dabei wie der Aufbau der Seite auf die Bedürfnisse des Users abgestimmt.
UX Writer schreiben Textbausteine, die Usern den Weg durch die Website weisen – wie bei einem Marketingtext soll der Nutzer schnell und einfach die Benefits an die Hand bekommen. Es braucht wenig für einen gekonnten UX Text – eine Portion Empathie für die Bedürfnisse des Users und diese fünf Schreibwerkzeuge:
1) Führen Sie Ihren User klar und direkt zu seinem Ziel
Verraten Sie Ihrem User das Wichtigste zuerst: Was erfährt er auf Ihrer Webseite? Warum lohnt es sich, darauf zu verweilen? Was muss er tun, um zu bekommen, was er von Ihnen will? Idealerweise versteht er bereits mit wenigen Worten, wie er an sein Ziel gelangt. Alle wichtigen Informationen sind für ihn sofort ersichtlich oder mit wenigen Klicks zu erreichen. Geht es etwa darum, sich per Klick zu einem Bonusprogramm anzumelden, betexten Sie den Button mit „Anmelden zum Bonusprogramm“. Heißt: Die optimierte „Microcopy“ ist unmissverständlich, kurz und enthält einen „Call-to-Action“, also die Aufforderung, etwas zu tun.
2) Starke Verben statt Substantivierungen benutzen
Beim sogenannten Nominalstil bläht ein Texter Verben und Adjektive zu Substantiven auf. Das Problem: Der User verschwindet häufig hinter schwerfälligen Substantivierungen, er fühlt sich nicht angesprochen. Schreiben Sie also nicht: „Das Erstellen eines UX Textes ist einfach.“ Sondern: „Erstellen Sie einen UX Text, der sich einfach und angenehm liest.“ Nutzen Sie dabei lebhafte Verben, die Ihre Information veranschaulichen: entdecken, erleben, installieren, gestalten, versorgen, helfen.
3) Aktiv formulieren statt passiv
Ein sogenannter Passivsatz holt Ihren User nicht ab: „Die Techniken werden in der App leicht verständlich erklärt.“ Ein aktiver Satz schon: „Rufen Sie in der App leicht verständliche Erklärungen ab.“ Texten Sie Sätze ohne blutleere Verben wie „werden“ oder „sein“. Mit aktiven Formulierungen beziehen Sie den User ein und geben ihm gleichzeitig eine Anleitung, wie er weiter vorgehen soll.
4) UX Writing ist wie für einen guten Freund schreiben
Formulieren Sie die Sätze so, als würden Sie das Thema einem Freund oder Kind erklären: einfach, plakativ und mit Beispielen angereichert. Also nicht so: „Die App unterstützt Sie in allen Lebenslagen.“ Sondern so: Ob gesunde Rezepte, Nährstofftabelle oder Tipps zum Abnehmen – die App unterstützt Sie auf Ihrem Weg zum Wunschkörper.“ Erklärungen, die Ihr User nachvollziehen kann, schaffen Nähe und Vertrauen. Er hat das Gefühl, dass Sie ihn verstehen und ihm wirklich helfen wollen.
5) Wechseln Sie für den Lesefluss die Satzlänge ab
Besonders wichtig bei UX Writing: Verwenden Sie abwechselnd lange und kurze Sätze. Ein guter Rhythmus im Text wirkt ausgewogen und liest sich harmonisch. Ein Beispiel: „Ihr Kind fällt von der Rutsche oder bekommt plötzlich keine Luft mehr – im Alltag mit den Kleinen kann viel passieren. Wichtig für Eltern und Erzieher: schnell reagieren. Mit der App wissen Sie sofort, wie Sie Wunden versorgen oder mit einer lebensbedrohlichen Situation umgehen.“ Heißt: Pro Satz bringen Sie möglichst nur eine Botschaft rüber. Ist er zu vollgepackt, steigt der User aus.
Fazit: UX Writing liefert Ihrem User alles, was er braucht – und mutet ihm beim Lesen nichts zu. Sie möchten, dass das andere für Sie erledigen? Kein Problem, das übernehmen wir gerne, schreiben Sie uns einfach eine Nachricht!
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