Wer online unsichtbar ist, verschwindet von der Bildfläche. Wie Sie das verhindern, beschreibt Kerstin Hoffmann in ihrem Buch „Web oder stirb!“. Lesen Sie unsere Rezension.
Kerstin Hoffmann trifft ein scharfes Urteil: Sie sieht Deutschland seine Rolle als führende Technologienation verlieren. Unternehmen seien zu zögerlich bei digitaler Kommunikation – ein tödlicher Fehler. Mit ihrem neuen Buch „Web oder stirb!“ will sie ein Umdenken anstoßen, und das könnte ihr gelingen…
„Wer nicht online sichtbar ist, (…) wird untergehen.“ Das ist Kerstin Hoffmanns deutliche Warnung. Immer mehr deutsche Unternehmen verlören den Anschluss an die digitalen Medien. Was die Kommunikation in der digitalen Welt angehe, sei Deutschland auf dem Weg zum Entwicklungsland.
Damit es nicht soweit kommt, hat Hoffmann „Web oder stirb!“ geschrieben: Sie nimmt Marketer, PR-Fachleute und Unternehmer an die Hand und führt sie hinein in die moderne Welt. Ihr Buch ist allerdings kein Ratgeber für digitale Kommunikation, sondern ein Leitfaden zur „Unternehmenskommunikation in digitalen Zeiten“.
Das betont sie immer wieder. Hoffmann beschreibt Kommunikation als integriertes Ganzes. Geschichten, Inhalte und Meldungen aus allen Unternehmensbereichen müssen ihren Weg in die digitale Welt finden – und umgekehrt. Beide müssen verzahnt miteinander funktionieren. Wie das klappt, zeigt Kerstin Hoffmann mit Fakten-Listen und klar zusammengefassten Schritt-für-Schritt-Beschreibungen.
Digitale trifft klassische Kommunikation
„Web oder stirb!“ ist schlanke 243 Seiten dick. Die vier Kapitel sind übersichtlich gegliedert und leicht verständlich:
- Im ersten Kapitel macht Kerstin Hoffmann eine Bestandsaufnahme der Kommunikation zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dabei geht sie auf die Anforderungen ein, die heute gestellt werden: Suchmaschinenoptimierung, Responsive Design, aber auch neue Unternehmensstrukturen. Deutlich greift sie die Technologiefeindlichkeit in vielen Chefetagen an. Führungskräfte müssen neue Kommunikationsformen unterstützen – und auch verstehen. Denn sonst scheitert selbst die beste Strategie für digitale Medien.
- Das zweite Kapitel widmet sich dem Zusammenspiel von analoger und digitaler Kommunikation. Was Hoffmann ganz klar darstellt: Online ist kein Selbstzweck – Unternehmen sind auch weiterhin auf PR und klassisches Marketing angewiesen. Online und Offline müssen miteinander verbunden, also integriert, arbeiten. Das bedeutet, dass Geschichten und Meldungen auf allen Kanälen auftauchen und sich gegenseitig stützen.
- Die Grundlagen für diese integrierte Kommunikation fasst Hoffmann im dritten Kapitel zusammen. Sie beschreibt folgerichtig, wie alle Bereiche eines Unternehmens dafür zusammenarbeiten. Abteilungen sollen miteinander reden. Nur so finden sie aktuelle Stories. Gemeinsam gilt es, diese Geschichten weiterzuentwickeln und sie zu kommunizieren – nach außen wie auch nach innen.
- Im vierten Kapitel befasst sich die Autorin schließlich mit unseren Lieblingsthemen: Content Marketing und Content Strategie. Sie beschäftigt sich nicht nur mit der Frage, wie der Leser Inhalte erstellt und wo er diese finden. Sie unterstreicht auch, dass der beste Inhalt nichts taugt, wenn er nicht verbreitet wird.
Ein Buch für jede Marketing-Abteilung
Spätestens an dieser Stelle ist klar, an wen sich „Web oder stirb!“ nicht richtet: an uns Online-Redakteure, Digital Natives und Content-Spezialisten. Uns erscheint das Buch an manchen Stellen zu allgemein und zu oberflächlich. Wer zum Beispiel tiefer in das Thema Content Marketing eintauchen möchte, dem empfehlen wir Miriam Löfflers ausführliches Buch „Think Content!“.
„Web oder stirb!“ ist für den Chef, für die Marketing-Abteilung und den PR-Manager geschrieben. Eben für alle, die wissen wollen, wie sie an digitale Medien herangehen. Und wie sie die eigene Führungsetage von der Notwendigkeit einer integrierten Kommunikation überzeugen. Mit „Web oder stirb!“ will Kerstin Hoffmann ein Umdenken anstoßen.
Unser Fazit
„Web oder stirb!“ ist ein sehr gelungener Einstieg in eine moderne, integrierte Kommunikation. Es verschafft Geschäftsführern sowie Marketing- und PR-Profis einen hervorragenden Einblick in die Welt der digitalen Medien – und sollte daher definitiv in deren Bücherregalen stehen.