Als Schreiber sind Sie manchmal ein Formel1-Fahrer: Sie drehen Runde um Runde, aber Ihr Artikel wird einfach nicht gut. Wir reichen Ihnen die Hand und zeigen, wie Sie Texte optimieren.
Ihr Artikel ist eigentlich fertig, aber Sie finden ihn nicht gelungen? Manchmal sind Sie als Schreiber ein Formel1-Fahrer, der ewig seine Runden dreht, aber gefühlt dem Ziel nicht näherkommt. Was Sie jetzt brauchen, ist ein Turbo-Boost. Lesen Sie unsere Tipps, wie Sie Ihre Texte optimieren.
Die reine Textkorrektur umfasst Rechtschreibung, Grammatik, Satzbau und Zeichensetzung. Doch das reicht nicht, um einen guten Text zu zaubern, der webgerecht aufbereitet ist und Ihre Leser fesselt. Dazu müssen Sie Ihren Artikel nach diesen Kriterien überarbeiten:
- Sprachlich-stilistisch
- Inhaltlich-logisch
- Klar strukturiert und aufgebaut
- Ohne komplexe oder missverständliche Satzkonstruktionen
Im ersten Teil unseres Reports haben wir Ihnen bereits Tipps und Tools vorgestellt, mit denen Sie Ihre Inhalte analysieren und verbessern. Daneben existieren viele weitere Tools, die Sie entweder gratis oder kostenpflichtig nutzen. Im Internet finden Sie eine große Auswahl. Wir haben uns zwei Tools, mit denen Sie Ihre Texte optimieren, näher angeschaut.
Texte optimieren: Füllwörter vermeiden
Sie sind so verführerisch wie überflüssig: Füllwörter. Die Versuchung ist groß, Ihre Texte damit aufzuplustern, da Sie Begriffe wie „dennoch“ oder „zudem“ im Alltag ganz selbstverständlich beim Reden benutzen. In Schriftform verschlechtern sie allerdings den Lesefluss eines Textes.
Mit dem kostenlosen Test von Schreiblabor überprüfen Sie, ob Ihr Artikel zu viele Füllwörter enthält. Dazu geben Sie Ihren Text einfach in das entsprechende Analysefeld ein und lassen sich das Ergebnis anzeigen. Gefundene Füllwörter markiert das Programm rot und setzt es in Klammern. So sehen Sie auf einen Blick und bereits nach wenigen Sekunden, wo Sie unter Umständen ein oder mehrere Wörter streichen können.
Praktisch: Sie bestimmen selbst, nach welchen Füllwörtern das Programm Ihren Artikel untersucht. Wollen Sie einen oder mehrere Begriffe ausschließen, deaktivieren Sie einfach das entsprechende Kästchen links neben dem Textfeld. So erzielen Sie schnell Resultate, wenn Sie Ihre Texte optimieren.
Tipp: Unter schreiblabor.com/textanalyse/ finden Sie auch ein Tool für eine umfassendere Bewertung eines Artikels. Das Programm durchsucht Ihren Text nicht nur auf Füllwörter, sondern überprüft ihn auch hinsichtlich Phrasen und zu langen Wörtern und Sätzen. Am Ende der Analyse erhalten Sie einen Lesbarkeitswert, der auf dem Lesbarkeitsindex von Flesch-Reading-Ease basiert.
Texte optimieren: Content-Ampel für den Qualitätscheck
Ein Tool wie die Content Ampel von Dr. Kerstin Hoffmann hilft Ihnen, die Qualität Ihres Textes zu überprüfen, bevor Sie ihn veröffentlichen. Die Content Ampel bietet sich für einen Schnellcheck an. Sie ergänzt die Content Strategie Ihres Unternehmens. Um sie sinnvoll zu nutzen, müssen allerdings essentielle strategische Fragen bereits geklärt sein. Das heißt, Sie sollten informiert sein
- wie die strategischen und Kommunikationsziele Ihrer Content Strategie lauten,
- welche Ziel- und Bezugsgruppen Sie mit Ihrem Content erreichen wollen,
- welche Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Ziel- und Bezugsgruppen haben,
- auf welchem Kanal und wann Sie diese Ziel- und Bezugsgruppen antreffen.
Die Content-Ampel zeigt sieben Kriterien auf, die dazu dienen, die Qualität Ihrer Inhalte sinnvoll zu bewerten. Diese sind:
- Relevanz: Warum sollte jemand sich mit diesem Inhalt beschäftigen?
- Timing: Wann kommt dieser Inhalt zur genau richtigen Zeit?
- Emotion: Wie stark berührt dieser Inhalt die Zielgruppe?
- Beziehung: Welche Verbindung schafft dieser Inhalt?
- Story: Wie eingängig ist dieser Inhalt?
- Nutzen: Was verändert dieser Inhalt?
- Interaktion: Welche Handlungen löst dieser Inhalt aus?
Für jedes Kriterium bildet die Content-Ampel drei Aussagen ab, um den Content einzuordnen – in Grün, Gelb und Rot. Das entspricht der klassischen Bewertung „Gut“ (Grün), „Mittel“ (Gelb) und „Schlecht“ (Rot). Im Fall von Relevanz lauten die Aussagen „Dringend benötigt“ (Grün), „Nice to have“ (Gelb) und „Selbstreferenziell“ (Rot). Letzteres bedeutet, dass Ihr Inhalt eigentlich nur „Ich“ oder „Wir“-Botschaften enthält, also lediglich der Selbstdarstellung dient. Ihre Ziel- oder Bezugsgruppe sprechen Sie mit diesem Inhalt nicht an. Das ist natürlich schlecht, daher steht die Content-Ampel auf Rot.
Bei „Dringend benötigt“ zeigt die Ampel hingegen grünes Licht. Das heißt, dieser Content nützt Ihrer Zielgruppe – sie profitiert davon und ihr würde etwas fehlen, wenn sie genau diesen Inhalt nicht kennt. Das ist gut und bestätigt Ihnen, dass Sie diesen Inhalt veröffentlichen sollten. Gelb, also „Nice to have“, steht für einen optionalen Inhalt, der nicht bahnbrechend wichtig für Ihre Bezugs- und Zielgruppe ist, aber halbwegs interessant oder zumindest unterhaltend ausfällt.
Nach diesem Prinzip lassen sich auch die restlichen Kriterien der Content-Ampel erklären. Dabei bedeutet ein Gelb oder ein Rot nicht zwangsläufig, dass Sie Inhalte, die darunter fallen, niemals veröffentlichen sollen: Gibt es wichtige Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen, müssen Sie diese natürlich mitteilen – egal wie das Urteil der Ampel ausfällt. Und selbst in Ihrem Unternehmen passiert vermutlich nicht jeden Tag etwas Spannendes, aus dem Sie relevanten Content erstellen, den Sie auf Ihrer Website oder Ihren Social Media-Kanälen veröffentlichen. Blicken Sie daher über den Tellerrand und greifen Sie Themen außerhalb Ihres Unternehmens auf, die für Ihre Zielgruppe trotzdem interessant sind. Achten Sie jedoch darauf, selbstreferenzielle Inhalte nur sehr sparsam zu veröffentlichen.
Die Content-Ampel eignet sich gut, um schnell eine fundierte Bewertung Ihrer Inhalte zu erhalten. Sie lässt sich wie eine Schablone nutzen, die Sie über Ihren Inhalt legen. Dann klopfen Sie den Content auf jedes einzelne Kriterium ab. Das hilft Ihnen, wenn Sie Social Media Postings oder Texte optimieren. Allerdings ist dabei letztlich Ihre persönliche Einschätzung gefragt, ob der analysierte Inhalt genügend Qualität bietet. Eine Definition im Sinne von „bei drei Grünen und zwei Gelben Ampeln ist der Inhalt noch OK“ oder „ab vier roten Ampeln ist der Inhalt zu schlecht“ bietet sie nicht. Vielleicht wird die Content-Ampel aber künftig noch in diese Richtung weiterentwickelt.
Fazit: Wissen ist Macht und je mehr Tools Sie kennen, desto mehr Nutzen ziehen Sie daraus, um Ihre Texte zu optimieren. Ob Füllwörter, Phrasen, Schachtelsätze – sogar mit kostenlosen Programmen rücken Sie den „Text-Störenfrieden“ auf die Pelle. Nehmen Sie sich die Zeit, um die Tools kennenzulernen, dann profitieren Sie vom Turbo-Boost für Ihren Content.
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